Das neue Lernen heißt Verstehen – Teil 3

Jetzt kann ich dir mein Geheimnis zu meiner derzeitigen Lektüre verraten –
der Titel des Buches lautet “Das neue Lernen heißt Verstehen”.
Ich möchte dir die Informationen von Henning Beck sehr empfehlen. Das Buch ist sehr kurzweilig und verständlich geschrieben – für einen Wissenschaftler wie Henning ist diese Art des Schreibens sehr wichtig – wie er selbst meint.

Willst du auch gerne verstehen, wie Lernen wirklich funktioniert?
Was meint Henning Beck genau mit dem Unterschied zwischen Lernen und Verstehen?
Warum soll Verstehen ein Vorteil gegenüber den klassischen Lernmethoden sein?

Auf diese Fragen und vieles mehr gibt es Antworten, lies in seinem Buch nach!

Zitat (S. 172)
Die Lern- (oder sollte ich besser sagen: Verständnis-) Forschung zeigt jedoch wunderbar, dass es das eigene Scheitern, das produktive Fehlermachen ist, was wirkliches Verständnis schafft. Dafür muss man auf zwei Dinge achten: Erstens, es muss eine Aufgabe, ein Problem oder Rätsel am Anfang stehen. Zweitens muss man das knifflige Problem, mit dem man Aufmerksamkeit und Neugier bei den Schülern erzeugen will, gemeinsam in einer Gruppe lösen. Die korrekten Antworten und die Lerninhalte muss man dann im Anschluss verfügbar machen.

Der Ist-Zustand und die Zukunft

Bevor wir uns nun an die Planung und Erarbeitung von Arbeitsmaterialien für unser neues Lernen machen,
soll eine kurze Auflistung des Ist-Zustandes mit Ausblick auf die zukünftige Schule stehen.
Zuerst zeige ich dir eine kurze Übersicht mit einer gerafften Darstellung, weiter unten folgen zwei Gegenüberstellungen zu diesem Thema (Tabelle 1, Tabelle 2).
Mit den Links darunter gelangt man zu vertiefenden Informationen zu diesem Thema.

Übersicht

derzeitzukünftig
Ziel(e)Noten, Zeugnis, QualifikationWissen, 4 K, Bildung
PrüfungskulturFehlersuche, Ziffernnoten, PunktesystemKompetenznachweis, Portfolio, Lernprodukt
Aufgabenkulturundifferenzierte Aufgabenstellungdifferenzierte Aufgabestellung
Lernkultur7G – Unterricht

7G bedeutet einen Unterricht,
bei dem alle gleichaltrigen SchülerInnen,
zur gleichen Zeit,
bei der gleichen Lehrkraft,
im gleichen Klassenzimmer,
mit den gleichen Lehrmitteln,
das gleiche Ziel
im gleichen Lern- und Arbeitstempo erreichen sollen.


8V – Lernformen

Im Gegensatz dazu bedeuten 8V-Lernformen:
Wir gelangen auf vielfältigen Wegen
mit vielfältigen Menschen
an vielfältigen Orten
zu vielfältigen Zeiten
mit vielfältigen Materialien
in vielfältigen Schritten und
mit vielfältigen Ideen
in vielfältigen Rhythmen zu gemeinsamen Zielen.
Die kurzen Erklärungen zur Lernkultur sind eher humorvoll aufzufassen.

Lernverständnis in verschiedenen Epochen – Tabelle 1

SCHULE UND LERNEN IM BUCHDRUCKZEITALTER<>SCHULE UND LERNEN IM DIGITALEN ZEITALTER
lehrerzentriert<>lernerzentiert
belehrend<>erforschend
systematisch<>problemorientiert
objektivistisch<>perspektivisch
dekontextualisiert<>kontextualisiert
allein<>im Austausch
festliegendes Ergebnis<>ergebnisoffen
vorgegebene Bedeutung<>persönlicher Sinn
Denkmodell: büffeln<>Denkmodell: rauskriegen

Quelle (leicht abgeändert): Lernen im digitalen Zeitalter | shift. (wordpress.com)

Lernverständnis in verschiedenen Epochen – Tabelle 2

Industriezeitalter

DenkenLernen
linear, kausal
mechani(st)isch
Baumstruktur
lehrerzentriert
Instruktion
Lehrgang, Lehrbuch
systematisch
zweiwertigrichtig oder falsch
objektivistischMaterial, Fragen, Ergebnisse vorgegeben
“der einsame Gelehrte im stillen Kämmerlein”jeder für sich allein an besonderem Ort zu besonderer Zeit
allgemeingültige BedeutungGegenstand, Lernziele, Aufgaben und Sinn vorgegeben

Digitalzeitalter

DenkenLernen
multikausal, systemisch,
vernetzt
lernerzentriert,
forschendes Lernen,
Projekt, Internet,
problemorientiert
mehrwertig
Dialektik / Emergenz
Ungewissheitstoleranz
personalisiert,
intersubjektiv, multiperspektiv
eigene Fragen,
ausgehandelte Deutungen, Ergebnisoffenheit
in ständigem Austausch
24/7 vernetzt
professionelle Lerngemeinschaften
persönliche Sinnbildung
selbstbestimmt –
was, wann, mit wem und warum

Quelle: Lernen im digitalen Zeitalter – Blog der Fachstelle Bildung und ICT (edu-ict.ch)

Und nun bist du gefragt, welche Entscheidung triffst du?
Meinungen und Kommentare bitte unten posten.

Im nächsten Beitrag folgen Anleitungen zur Konzepterstellung bzw. Planung.

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