Ex

Der Exodus in der Bibel beginnt, als die Israeliten der Sklaverei in Ägypten entfliehen. Diese Menschen flüchten aus der Bedrängnis, sie wollen heraus aus einem Zustand, der unerträglich ist. Bildlich wird uns das oft auch in Tierdokumentationen vor Augen geführt, wenn eine Horde von Wildtieren oder ein Schwarm von Insekten vor einer Gefahr ausbricht. Es erinnert fast an eine Explosion.
Wie sehr wünschen wir uns heute dem Albtraum des Krieges, der vorauseilenden Angst vor dem Klimakollaps und der Bedrohung für unsere Lebensgrundlagen entkommen zu können. Dieser Ausbruch aus dieser extremen Gedankenwelt regte mich zu dem nachfolgenden Text an.
Ich wünsche mir, dass dieses Exemplar meiner Buch-Reihe eine gelungene Ausführung wird, doch was sind die Eigenschaften einer guten Geschichte?
Aber Achtung, ich schreibe jetzt nicht von meinen “Exen” – egal ob Ehefrau, Partnerin, Beziehung, Tätigkeit oder Wohnort usw. Es geht vielmehr um meine derzeitige Lektüre, die mir eine neue Perspektive für das Lesen, Schreiben und Leben vermittelt hat. Eine gute Erzählung weckt, nach der Expertise von George Saunders, die Neugier auf weitere Sätze, Abschnitte und Kapitel (Buchtitel: Bei Regen in einem Teich schwimmen – Abschnitt “Die Sänger“, Autor: George Saunders).

Wenn du, geneigter Leser, geneigte Leserin, jetzt noch weiterlesen willst, ist mein erster Schritt erfolgreich gelungen.

Das oben genannte Buch richtet unseren Blickwinkel auf das Besondere in einem Text, auf das sogenannte Extrakt. Was können wir für uns selbst aus einer Erzählung gewinnen? Wir müssen dafür mit anderen Augen, mit einem veränderten Verständnis hinschauen. Geduld ist gefragt – vielleicht ertappen wir uns dabei, dass wir die eine oder andere Passage noch einmal lesen.
Mich hat die Lektüre des Buches gelehrt, immer wieder still zu verharren und den wahren Kern einer Geschichte zu exzerpieren.
Ich hoffe, du bist mir bis hierher gefolgt. Sollte dich meine Geschichte verwirrt haben und du fragst dich, was ich mit diesem Experiment will?
Dann schließe ich jetzt mit dem Exodus –
die Gruppe machte sich auf den Weg, um den Ort der Bedrängnis zu verlassen. Es war nicht leicht, Gewohnheiten der vergangenen Zeit zu ändern, doch mit jedem Schritt in die neue Welt stellte sich ein Gefühl der Erleichterung ein. Das Ziel war klar vor ihren Augen – es sollte eine enkeltaugliche Zukunft werden.

Danke für deine Begleitung und nun – Exit!

Anmerkungen:
Der Titel des Beitrages heißt “Ex” – wie oft habe ich diese Silbe oben verwendet?

Für alle, deren Interesse ich an dem oben genannten Buch geweckt habe, folgt der Ausschnitt der ersten Erzählung aus dem Buch – Anton Tschechow/Stachelbeeren.

Zitat:
Iwan Iwanytsch ging nach draußen, stürzte sich mit viel Lärm ins Wasser und schwamm im Regen umher, wobei er weit mit den Armen ausholte und Wellen machte, und auf den Wellen schaukelten weiße Seerosen. Er schwamm ganz bis zur
Mitte des aufgestauten Teichs und tauchte, und nach einer Minute kam er an einer anderen Stelle wieder nach oben und
schwamm weiter; er tauchte immer wieder und versuchte den Boden zu erreichen. »Ach, mein Gott…« Er schwamm bis zur Mühle, unterhielt sich dort mit den Bauern über irgendetwas und kehrte um, und in der Mitte des Teiches legte er sich auf den Rücken und hielt sein Gesicht in den Regen. Burkin und Aljochin waren schon angezogen und wollten gehen, er aber schwamm und tauchte noch immer.
»Ach, mein Gott«, sagte er. »Ach, Herr erbarm dich.«
»Jetzt ist es aber genug!« rief Burkin ihm zu.